Die Ressourcen-Welt by Arndt Ellmer

Die Ressourcen-Welt by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TERRANOVA, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2006-10-06T01:00:00+00:00


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Die Kolonnen-Geometer konzentrierten sich auf das vieldimensionale Chaos. Was unter den Gleitern und Multidartern lag, unterschied sich optisch kaum von einer wogenden Nebelbank, die entfernt an die ehemalige Kugelform des Planeten erinnerte. Die Normalraumortung zeigte nichts mehr, die Ergebnisse der Hyperortung ließen an den Zustand denken, als es im Kosmos keine Gesetzmäßigkeiten gegeben hatte. Alles wirkte zu einem Brei verquirlt, Eventualitäten und Realitäten waren ununterscheidbar geworden. Lebewesen verloren in dieser Umgebung nach kurzer Zeit den Verstand.

Nur ein Volk gab es, das sich in dieser„Nicht-Umgebung" zurechtfand: die Oahm'Cara.

Jaghiro und seine Brüder konzentrierten sich auf ihren Geometer-Sinn. Sie wussten nicht, wie er funktionierte, sie hatten nur gelernt, ihn anzuwenden, und ihn trainiert.

Parallel dazu waren ihnen die theoretischen Rahmenbedingungen vermittelt worden.

Von klein auf lebten sie in dem Gedanken, vielleicht zu einer jener Generationen zu gehören, zu deren Lebzeiten sie ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen durften, und nicht in der Bedeutungslosigkeit dessen zu verschwinden, der seine Bestimmung niemals gefunden hatte. Wie viele Generationen waren in diesen Genuss gekommen, wie viele nicht? Jaghiro ahnte die Antwort nicht einmal, doch er war erfüllt von dem Glück, einer der ausgewählten Generation zu sein.

Die Oahm'Cara konzentrierten den Para-Sinn und justierten allmählich die Vektorparameter der fünfdimensionalen Grundstruktur, um sich in der fremden Umgebung bewegen zu können.

Jaghiro warf unsichtbare „Angelschnüre" aus, an denen sich winzige Teilchen höherer Dimensionen wie Rückstände ablagerten. Erste Impulse manifestierten sich in seinem Bewusstsein, fremdartige Eindrücke aus einer unbegreiflichen Welt.

Im Unterschied zum Training und zu früheren Erlebnissen in der Nähe von Anomalien und Hyperstürmen fand er dieses Mal nichts, was ihm bekannt vorkam. Instabile Zonen des Raum-Zeit-Gefüges hätte er sofort erkannt. Es wäre ihm fast wie im Schlaf gelungen, mit seinem Para-Sinn fünf- und sechsdimensionale Orientierungslinien zu errichten, die aus der Zone ein Gebiet mit erkennbaren Grenzen machten.

Sein Bewusstsein stocherte in dem hyperphysikalischen Mahlstrom umher - ein Blinder auf der Suche nach einer bestimmten Farbe. Er spürte die Anwesenheit seiner Brüder und die Impulse ihrer eigenen Suche. Sie kämpften mit demselben Problem wie er, waren unfähig, ihre „Begrenzungsleisten" zu errichten. Noch. „Ich erhalte soeben die Koordinaten des Einsatzortes", meldete der Steuerautomat.

Jaghiro quittierte es mit einem Klacken seiner Kauleisten.

Ein Schwarm von Geometer-Gleitern sammelte sich um den INTERDIM-Multidarter, dann stieß der kleine Schwarm abwärts, in die verquirlten Nebel und Dämpfe hinein. In einer Höhe von fünftausend Kilometern über der Oberfläche erhaschte der Oahm'Cara flüchtig einen optischen Eindruck, der ihn an die gleichmäßig pixelige Nebelwolke erinnerte, die hoch oben an der Stelle schwebte, wo einst Xölyar gewesen war.

In den Labors der Kolonne sagten sie „geparkte Hyperenergie" dazu.

Auch die anderen Schwärme näherten sich in diesen Augenblicken ihren Parzellen, unter ihnen Arfyss E'lhacc mit seinem Team. Jaghiro hoffte, die Einsatzleitung hatte ihn nicht zufällig mit der Betreuung einer Nachbar-Parzelle betraut, von der aus der Widersacher Sabotageversuche gegen ihn ausführen konnte.

Jaghiro hielt nach den hohen Nebelmauern Ausschau, die jede einzelne Parzelle einfassten. Vereinzelt glaubte er Oberkanten zu erkennen, die aus dem Chaos kontrollierter Instabilität herausragten. Wenn er den Blick darauf fixierte, löste sich der optische Eindruck in unzählige großdimensionierte Pixel auf, die dem Zentrum des sich auflösenden Planeten entgegenstürzten.



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